Suche nach einem Therapieplatz — Wartezeit überbrücken

Die Suche nach einem Therapieplatz gestaltet sich oft schwierig und dauert teilweise mehre Monate, da es vielerorts nicht genügend freie Plätze gibt. Gerade in einer Phase, in der man eine erhöhte Belastung erlebt, müssen dann oft viele viele Therapeut*innen angerufen werden, nur um dann eine Absage zu erhalten, oder gar keine Rückmeldung zu erhalten.

Gleichzeitig ist eine Psychotherapie für viele Menschen notwendig und super hilfreich, weshalb sich das Warten auf einen Platz lohnt. Deshalb möchte ich dir hier ein paar Strategien vorstellen, wie du die Wartezeit überbrücken kannst.

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Alternativen bei der Suche

Je nachdem welche Möglichkeiten du bereits genutzt hast um einen Therapieplatz zu finden, gibt es vielleicht Alternativen, die du noch nicht kennst:

  • Kontaktiere deine Krankenkasse — sie kann dir geeignete Psychotherapeut*innen nennen, auch welche die nicht Online findbar sind.
  • Nutze Portale wie Therapie.de um direkt geeignete Therapeut*innen zu finden.
  • Über 116 117 kannst du direkt einen Termin für eine psychotherapeutische Sprechstunde innerhalb von maximal 5 Wochen vereinbaren.

Digitale und telefonische Angebote

Um die Wartezeit zu überbrücken, kannst du auch telefonische und digitale Angebote in Anspruch nehmen, die zwar keine Psychotherapie ersetzen, aber trotzdem hilfreich sein können:

  • Die Telefonseelsorge erreichst du anonym und kostenfrei unter der 0800 111 0 111
  • Junge Menschen bis 25 Jahre können die kostenlose und anonyme Plattform krisenchat nutzen um eine Beratung über WhatsApp oder per SMS zu erhalten.
  • Online-Therapie Angebote: Selfapy, moodgym, MindDoc.

Übungen

Es gibt einige Übungen, die du in deinen Alltag einbauen kannst, um deine Situation zumindest etwas zu verbessern:

  • Achtsamkeitsübungen und Entspannungstechniken können dir dabei helfen, Stress abzubauen, Ängste zu reduzieren. Übungen und Anleitungen findest du bspw hier, aber auch auf YouTube.
    ACHTUNG: Bei Psychosen, Schizophrenie und erlebten Traumata sollten Achtsamkeitsübungen nur nach Absprache mit Psycholog*innen und Psychotherapeut*innen durchgeführt werden!
  • Journaling oder Tagebuch schreiben kann erleichternd wirken, bei Einschlafproblemen helfen und eigene Muster aufzeigen. Eine Anleitung findest du bspw. hier.

Selbsthilfegruppen

Selbsthilfegruppen können eine gute Möglichkeit sein, mehr über die eigenen psychischen Beschwerden zu erfahren und durch den Kontakt mit Anderen Unterstützung zu erfahren. Der Austausch kann dazu führen, dass du dich verstanden fühlst und neue Strategien im Umgang mit deinen Beschwerden kennen lernst

Du kannst bei NAKOS nach passenden Gruppen in deiner Nähe suchen.

Dran bleiben

Auch wenn es dir schwerfällt, möchte ich dich ermutigen dran zu bleiben. Wenn du weitere Unterstützung bei der Suche nach einem Therapieplatz benötigst, oder das Gefühl hast Untersitzung während der Wartezeit zu benötigen kannst du dich gerne bei mir melden, oder einfach ein kostenloses Erstgespräch vereinbaren. Natürlich biete ich keine Therapie an und kann diese auch nicht ersetzen!